Der Brief hatte schon eine ganze Weile auf Kevan gewartet – kein Wunder, wie sollte Vater Midac auch wissen, daß sein Sohn für mehrere Wochen mit einer Gruppe ebenso wildfremder wie chaotischer Abenteurer in den Wald ziehen würde! Aber was er zu berichten hatte, klang gar nicht gut: Die Dörfer der Umgebung wurden von einem gefräßigen Wyvern terrorisiert, und es war nur eine Frage der Zeit, bis kein Schaf mehr übrig war und es mit den Kindern weiterging… Nun war Kevans Vater nicht irgendein Bauer, sondern ein durchaus erfahrener Kämpfer, aber zum einen war er nicht mehr der Jüngste, und zum anderen fiel es ihm nicht mehr so leicht, das Doppelklingenschwert zu führen, seit er nur noch einen Arm hatte. Es verstand sich von selbst, daß Kevan zur Hilfe eilen würde – nur es allein mit einem Wyvern aufnehmen, das wollte er dann doch nicht. Der Kämpfer hatte keine Wahl – er mußte doch die Gruppe noch einmal mobilisieren.
Denn die fünf Reisekameraden waren nach dem gemeinsamen Bad erst einmal getrennte Wege gegangen, und jeder von ihnen hatte seine eigenen Pläne für die Zukunft: Torim hatte den Auftrag angenommen, in den Sümpfen die seltene Teufelspflanze weniger zu pflücken als mehr zu erjagen; Sargas war auf Infomationen über eine Ruinenstadt mit mutmaßlich wertvollen Grabbeigaben gestoßen, und Kevron hatte nicht nur einen Mitglieds- und Biblioteksausweis der Stufe Eins für die Magierakademie erworben, der sich sicher mit geringem Aufwand auch zu einem Stufe Zehn Ausweis würde machen lassen, sondern auch angefangen, zumindest eine Kopie des frischerbeuteten Schuldscheins anzufertigen, für die schlechten Zeiten, man weiß ja nie… Trotzdem, für den Nachmittag hatten sie sich alle in der Betrunkenen Meerjungfrau verabredet.… Weiterlesen “Wyvern? Lindwurm? Drache? Viech!”